Alle einheimischen Reptilien gehören zu den besonders geschützten Tierarten. Es ist verboten sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Ihre Wohn-, Fortpflanzungs- oder Zufluchtstätten
dürfen nicht beschädigt oder zerstört werden. Da ich Bestandsmelder der NLWKN bin, ist es mir erlaubt Reptilien in der Natur aufzusuchen, bzw. ihre
Lebensräume zu betreten. Ausgenommen sind Vogelarten in der Brutzeit, da diese empfindlich reagieren können.
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Die Kreuzotter (Vipera berus) ist die am häufigsten vorkommende Giftschlange in Deutschland. Diese Scheue, bis zu 90cm lang werdende Schlange kommt vor allem im Moor und in der Heide vor. Sobald sie die Gegenwart von Menschen wahrnimmt, flüchtet sie. Die Farbvarianten reichen von Beige, Kupferrot bis komplett Schwarz (Menalistische Tiere). Das zickzack Band auf dem Rücken und die Schlitzaugen lassen schon von Weitem erkennen, um welche Schlangenart es sich handelt. Ich versuche dieses Jahr (2015) weitere Farbanomalien zu finden und zu fotografieren. Einer der Hauptfragen oder Themen der Kreuzotter ist die Giftigkeit des Bisses. Es ist kein Fall bekannt, bei dem ein Mensch nach einem Biss von einer Kreuzotter gestorben ist. Vor einigen Jahren ist eine ältere Frau von einer Kreuzotter gebissen worden und Sekunden später an einem Herzinfakt gestorben. Der altertümliche Aberglaube und die Angst vor Unbekanntem ist noch tief in der Gesellschaft verwurzelt. Auch hier will ich anmerken, dass man nicht über eine Sache oder ein Thema urteilen soll mit dem man sich nicht vernünftig beschäftigt hat. Um von einer Kreuzotter gebissen zu weden muss man schon viel Talent haben. Alleine die Begegnung mit dem scheuen Reptil kann man schon als Glücksfall bezeichnen. Dazu kommt das Sie bei der kleinsten Störung ins Gebüsch flieht. Meiner Meinung nach gibt es zu wenig Vipera berus Züchter und das Haltungsverbot von z.b. Kreuzottern in vielen Bundesländer finde ich nicht gerechtfertigt. Kampfhunde können dagegen von jedem gezüchtet werden der nicht gerade in einem Hochhaus wohnt.
Die Katzennatter erkennt man gut an den Schlitzaugen und dem typisch gefleckten Muster. Die Schlange besitzt im hinteren Bereich des Kiefers Furchenzähne die mit Gitfdrüsen verbunden sind.
Nachts lautert sie Mäusen, Eidechsen und kleinere Schlangen auf. Die Katzennatter hat ihren Namen auf Grund des Verhaltens und den Schlitzaugen. Normalerweise sind die Pupillen der europäischen
Nattern rund. Das auf dem Foto zu sehene Exemplar ist nachts in unser Zelt gekrochen, als wir in Kroatien waren. Diese Schlangenart bewegt sich nur extrem langsam forwärts und ist nicht agressiv.
Schon nach kurzer Zeit hatte sich das Tier an uns gewöhnt und beschloss unser Zelt zu durchsuchen. In den nächsten Nächten haben wir sie nicht mehr gesehen. Die Katzennatter wird bis zu 100cm lang
und hat ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, südliche Mazedonien, Bulgarien,Türkei, Südrussland am Kaspischen Meer,
in den Nahen Osten über Israel, Syrien und den Libanon bis in den Nordiran sowie in Nordafrika bis in das östliche Ägypten.)
Während unseres Urlaubs konnten wir noch eine weitere Schlangenart antreffen. Die Balkan-Zornnatter (Hierophis gemonensis). Diese ungiftigen Schlangen sind tagaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Eidechsen und Mäusen. Mit nur 100cm Länge gehören sie zu den kleineren Nattern.
Leider finden wir immer wieder Reptilien, die Opfer des Straßenverkehrs oder von Mähmaschinen zerhackt wurden. Hier sollte man nicht wegsehen, sondern hinschauen und überlegen wie wir die Natur schützen können, damit die Tiere und vor allem seltene Arten geschützt werden können. Nur was man kennt, kann man bewundern und schützen. Dies sehe ich auch als eine meiner Aufgaben als Tierfotograf...
Ein Verbot exotische Haustiere zu Halten und Vermehren, so wie es die SPD & Die Grünen wollen ist der falsche Weg, denn oft sind die in Terrarien vorkommenden Populationen seltener Tierarten der einzige Schutz vor der entgültigen Ausrottung durch den Menschen.